Der „Holderbusch“ ist ein magischer Baum, früher pflanzte man den Holunder oft zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag als Hausbaum. Er galt als Wohnstatt der germanischen Göttin Holder, oder Holla, die uns aus dem Märchen als Frau Holle bekannt ist. Als eine der germanischen Hauptgöttinnen hatte sie aber weit mehr Bedeutung, als im Märchen der Gebrüder Grimm erzählt wurde. Als lichtweisende, gerechte Muttergöttin, aber auch als dunkle Todbringende brachten ihr die Germanen Opfer unter dem Holunderbaum dar.

Sowohl die Blüten als auch die Beeren können vielfältig in der Kräuterküche eingesetzt werden. Die duftenden Holunderblüten erblühen im Mai und aromatisieren Sirup, Gelee, Pfitzauf, Eis, Zucker, Kuchen, Milch, Pudding bis hin zu Essig. Die fast schwarzen Beeren reifen im Herbst und enthalten hohe Mengen an Vitamin C. Sie geben Marmeladen, Soßen, Saft und Likör fruchtig-herben Geschmack. Sie enthalten aber auch das cyanogene Glykosid Sambunigrin. das jedoch beim Erhitzen zerfällt und somit seine toxische Wirkung verliert.

Mit dem in den Holunderbeeren enthaltenen Farbstoff färbe ich Garne, Stoffe und Filz.

In der Körperpflege nutze ich die antikbakteriellen und hautberuhigenden Eigenschaften, die in den Holunderblüten enthalten sind. Die fein duftenden ätherischen Öle gewinne ich durch Wasserdampfdestillation, dieses Hydrolat verarbeite ich dann zu einer Gesichtscreme. Für mein Haar ziehe ich die Blüten in Essig aus, um daraus eine pflegende Spülung herzustellen.

Auch in Öl lassen sich die Wirkstoffe der Holunderblüten ausziehen. Das so gewonnene Mazerat kann pur als Massageöl oder in dieser Creme verwendet werden.

Für die Herstellung einer Shampooseife habe ich dieses Rezept entwickelt.