Die ausladenden Blütendolden des Holunders zieren jetzt die Weg- und Waldränder. 
Der „Holderbusch“ ist ein magischer Baum, früher pflanzte man den Holunder oft zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag als Hausbaum. Er galt als Wohnstatt der germanischen Göttin Holder, oder Holla, die uns aus dem Märchen als Frau Holle bekannt ist. Als eine der germanischen Hauptgöttinnen hatte sie aber weit mehr Bedeutung, als im Märchen der Gebrüder Grimm erzählt wurde. Als lichtweisende, gerechte Muttergöttin, aber auch als dunkle Todbringende brachten ihr die Germanen Opfer unter dem Holunderbaum dar. 
Als heilkräftige Wildpflanze hat sich der Holunder seine Bedeutung auch in der Küche zurückerobert. 
Hier habe ich ein traditionelles Familienrezept meiner böhmischen Großmutter mit der schwäbischen Pfitzauf-Form verbunden. 

Für den Holunderblüten-Pfitz-Auflauf werden folgende Zutaten benötigt:

  • 7 Holunderblütendolden 
  • 50 g Butter 
  • 80 g Zucker 
  • 1 Teelöffel Vanillezucker 
  • Geriebene Schale von ½ Bio-Zitrone 
  • 4 Eier 
  • 200 ml Milch 
  • 200 g Mehl 
  • 1 Teelöffel Backpulver 
  • etwas Butter für die Pfitzauf-Form 
  • etwas Holunderblütenzucker  

Zubereitung 

Die Holunderblütendolden gut abschütteln, säubern und die groben Stiele abschneiden. Die Pfitzauf-Form ausbuttern. In jede der Formen eine Holunderblütendolde legen. 
Die Eier trennen. 
Die weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker vermengen. Die Eigelbe hinzufügen und schaumig rühren. Erst jetzt die Milch zugeben und gründlich unterrühren.
Geriebene Zitronenschale zufügen, das gesiebte Mehl mit Backpulver über die Masse sieben und glatt rühren. Eiweiß steif schlagen und zum Schluss unter die Masse heben. 
Nun den Teig über die Holunderblüten geben und gleichmäßig verteilen. 
Im vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene schieben, und 30 Minuten backen. Die ersten 15 Minuten bei 180 Grad, dann auf 160 Grad zurückdrehen. Noch mit etwas Holunderblütenzucker bestreuen