Auf einem Flohmarkt entdeckte ich einen Lagerbestand eines aufgelösten „Tante-Emma-Ladens“. Darunter war auch eine Schachtel voller kleiner Tüten mit Wäscheblau. Der Verkäufer klärte mich dann über die Verwendung auf. Ich bin heute noch froh, dass ich die ganze Schachtel gekauft habe, denn der Preis war lächerlich und die Ausbeute reicht noch für Jahre. Zwischenzeitlich habe ich festgestellt, dass Wäscheblau wieder für den Endverbraucher verkauft wird. Das Verpackungsdesign ist dem historischen Vorbild ähnlich. Wäscheblau ist das mineralische Pigment Ultramarin, das die Gegenfarbe zum „Gilb“ ist. Ultramarin absorbiert ultraviolettes Licht und gibt es als sichtbares Licht wieder ab. Das Ergebnis ist strahlend weiße Wäsche. Übrigens werden industriell hergestellten Weißwaschmitteln verschiedene chemische optische Aufheller zugefügt.
Die Auswahl der ätherischen Öle im nachfolgenden Rezept ist selbstverständlich optional. Zum Spezialsalz für Spülmaschinen möchte ich noch anmerken, dass dieses reines Natriumchlorid ist, also Kochsalz ohne Calciumcarbonat als Rieselhilfe.
Dieses Zutaten werden für ein ökologisches Weiß-Waschmittel benötigt:
- 750 g Wasser
- 50 g Spezialsalz für Spülmaschinen (ist nur gereinigtes Natriumchlorid, also Kochsalz)
- 10 g Zitronensäure
- 50 g Betain
- 50 g Waschsoda (Natriumkarbonat)
- 50 g Speisenatron (Natriumhydrogencarbonat)
- 5 g Wäscheblau
- 10 Tropfen ätherisches Orangenblütenöl
- 5 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
Zubereitung
Das Wasser auf ungefähr 50 Grad erwärmen und die Zitronensäure darin auflösen. Speisenatron, Waschsoda, Spezialsalz und Wäscheblau mischen und im warmen Wasser auflösen. Zum Schluss das Betain unterrühren und die ätherischen Öle eintropfen. Ungefähr 25 bis 40 g des Waschmittels in das dafür vorgesehene Fach einfüllen. Ich habe immer ein Portionierglas neben der Waschmaschine stehen, das erleichtert mir das Abmessen. Dieses Waschmittel wäscht nicht nur Weißwäsche wie neu, sondern verleiht Gardinen ein strahlendes Weiß und herrlichen Duft.
Mich würde interessieren, also wenn schon so natürlich, ob das ganze auch mit z.B. Waschnüsse etc. funktioniert… müßte doch eigentlich…
Hallo Heidi,
nach meiner Erfahrung eignen sich Waschnüsse nicht so gut für weiße Wäsche. Zudem habe ich Waschnüsse schon lange gegen Kastanien ausgetauscht.
Ebenso wie die Waschnüsse enthalten die Früchte der Rosskastanie Saponine. Angesichts der Tatsache, dass die heimische Rosskastanie sehr verbreitet ist und die Früchte leicht zu sammeln sind, drängt sich die Frage auf, warum Waschnüsse aus Indien importiert werden müssen. Zudem hat der weltweit erhöhte Verbrauch von Waschnüssen den Preis in den Erzeugerländern erhöht, so dass einheimische Verbraucher sich die Waschnüsse kaum noch leisten können. Die Rosskastanie ist eine ideale Alternative zum Reinigen von leichten Verschmutzungen. Die Produkte können ohne energieaufwändige Verarbeitung leicht hergestellt werden. Siehe hier http://siedekessel.blogspot.de/2015/10/kastanienernte.html
Das hier verwendete waschaktive Tensid „Betain“ wird aus der Roten Beete gewonnen.
Viele Grüße
Inés
Beim Lesen des Rezeptes stellt sich mir eine Frage: Was mache ich, wenn das ätherische Öl hinzugeben wurde? Einfach in eine Flasche umfüllen? Wie lange hält sich das Waschmittel ungefähr?
Liebe Grüße!