Auf der Seite eines Waschmittelherstellers hatte ich einen kritischen Beitrag zum Thema „Essig als Weichspüler“ gelesen. Dort wird der Einsatz von Essig als Weichspüler kritisch gesehen und als Mythos abgetan. Nach deren Meinung soll Essig sogar das Gerät beschädigen und die Gummiteile angreifen. Gegen die sogenannte Wäsche- oder Trockenstarre kommt Essig angeblich nicht an, da er nicht wie Weichspüler an den Textilfasern haften bleibt. Doch das Anhaften des konventionellen Weichspülers an der Faser hat unter anderem folgende Nachteile:

  • Funktionskleidung verliert ihre Saugfähigkeit
  • Textilien aus Frottee und Baumwolle nehmen nicht mehr so viel Flüssigkeit auf. Handtücher zum Beispiel sind somit in ihrer Funktion eingeschränkt.
  • Fasern aus Wolle, Fleece oder Seide werden durch Weichspüler verklebt, wodurch ihre Haltbarkeit reduziert wird.

Wie Weichspüler der Umwelt schaden und wie negativ sie sich auf die Wäsche auswirken, das zeigt diese Marktcheck-Reportage sehr eindrucksvoll.

Nicht selten sammeln sich Rückstände vom Weichspüler in der Waschtrommel und in den Einlassdüsen an. Dies führt zu unangenehmen Gerüchen und bildet den Nährboden für Schimmel und Bakterien. Bei regelmäßiger Verwendung von Weichspüler sollte die Waschmaschine immer wieder gründlich gereinigt werden!

Der hier vorgestellte Weichspüler lässt sich einfach selbst herstellen, schont die Umwelt und die Waschmaschine. Anstatt die Einspülkammer mit einem unappetitlichen Film zu verstopfen reinigt dieser Weichspüler die Waschmaschine sanft und löst Verkalkungen. Die Gummidichtungen werden übrigens nicht angegriffen, da der verwendete Essig nur 5 % Säure enthält.

Für die Herstellung eines Lavendelessig-Weichspüler werden folgende Zutaten benötigt:

1 l destilliertes Wasser oder Regenwasser

½ Litermaß frische oder getrocknete Lavendelblüten

250 g milder Weißweinessig mit 5 % Säure

Zubereitung

Lavendelblüten in eine Schüssel geben.

Wasser aufkochen und damit die Blüten übergießen.

Sorgfältig umrühren und ziehen lassen, bis der Sud erkaltet ist.

Die Flüssigkeit durchsieben, um alle Pflanzenreste zu entfernen.

Dann den Weinessig einrühren.

In Flaschen abfüllen und gut verschließen.

Anwendung

Ungefähr 50 ml des Lavendel-Essigs in das für den Weichspüler vorgesehene Fach der Waschmaschine geben und wie gewohnt waschen. Hilfreich ist hier ein entsprechend großes Glas als Dosierhilfe.

Nach dem Trocknen riecht die Wäsche nicht nach Essig, sondern ganz dezent nach Lavendel. Die Fasern werden geglättet und von eventuellen Waschmittel- und Kalkresten befreit.
Für mehr natürlichen Duft im Wäscheschrank sorgt ein Säckchen, das mit Lavendelblüten gefüllt wird.
Eine weitere tolle Alternative zu konventionellen Weichspülern stellt die Schwatzkatz auf ihrem Blog vor.