Hier auf den mageren Trockenwiesen der Schwäbischen Alb gedeiht das Echte Labkraut sehr üppig.
In früheren Zeiten war es unter dem Namen „Frauen Bettstroh“ bekannt. Die mit Stroh gefüllten Matratzen wurden mit frischen Kräutern angereichert. Die duftenden Kräuter entspannten die Mütter, beruhigten die Neugeborenen und förderten so das Wohlbefinden. Die ätherischen Öle wirkten zudem antiseptisch.
Während der Blütezeit sammle ich immer reichlich von den honigsüßen Blüten, um meine Kopfkissen damit zu befüllen. Da das Labkraut zu den Rötelgewächsen gehört, können die Wurzeln zum Färben von Textilien verwendet werden. Auch wenn ich selbst sehr gerne mit Pflanzen färbe, grabe ich die Wurzeln nicht aus. Das Labkraut soll ja auch im kommenden Jahr noch gedeihen.
Seinen Namen hat das Labkraut, weil es das selbe Enzym enthält, das auch die Milch zum Gerinnen bringt, um Käse herzustellen. Hier beschreibe ich, wie mit Labkraut ein Frischkäse hergestellt werden kann.
In alten Kräuterbüchern wird Labkraut zur Behandlung von Hautkrankheiten empfohlen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, dass das Heilkraut entzündungshemmende ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside und Kieselsäure enthält. Diehautberuhigenden Eigenschaften nutze ich zur Herstellung einer Reinigungslotion und eines Gesichtswassers.