Jetzt ist der Zeitpunkt für die Schlehenernte perfekt, denn die ersten Frostnächte sind vorüber. Der Strauch hat nun die Gerbstoffe aus den Früchten gezogen und enzymatisch abgebaut, so dass die Schlehen milder werden.

Vor meiner Haustür sind die Schlehenhecken dicht und voller überreifer Beeren. Es wäre schade sie am Wegesrand links liegen zu lassen, denn schon wegen der wertvollen Inhaltsstoffe lohnt sich die Ernte.

Dieses Rezept für Schlehensenf habe ich im antiken Kochbuch „Obst- und Küchenvorräte im Haushalt“ gefunden. Die Geschmacksnote des Senfes ist herb und würzig zugleich mit einer feinen fruchtigen Note. Das Geschmackserlebnis wird durch die außergewöhnlich schöne Farbe abgerundet.

Für dieses Rezept werden folgende Zutaten benötigt: 

  • 300 g Schlehen
  • 80 g gelbe Senfkörner
  • 20 g schwarze Senfkörner 
  • 2 bis 3 Pimentkörner
  • 10 g Honig 
  • 90 g Wasser 
  • 60 g Apfelessig oder Quitten-Apfel-Essig
  • 1/2 Teelöffel Salz 
  • 1 Prise Pfeffer

Zubereitung 

Schlehen reinigen und etwas anschneiden, damit der Saft besser austreten kann.

Zusammen mit Wasser, Essig und Salz für etwa eine halbe Stunde weichkochen.

Noch warm durch ein feines Sieb streichen.

Senfkörner und Piment sehr fein mahlen. Ich verwende dafür eine alte elektrische Kaffeemühle. Senfmehl kann auch gemahlen gekauft werden.

Das feine Senfmehl und das warme Schlehenmus in ein Rührgefäß geben. Für etwa 5 Minuten mit dem Mixer oder in der Küchenmaschine kräftig rühren, bis die Senfmasse die richtige Konsistenz hat. Der anfangs noch flüssige Brei quillt während des Rührens auf.

Honig und Pfeffer in die Senfmasse rühren.

Nun wird der Senf in gut ausgespülte Gläser gefüllt und verschlossen. So sollte er mindestens 2 Wochen reifen, um sein volles Aroma zu entwickeln. Zudem wird er bei fortgeschrittener Lagerung milder.

Kühl und geschlossen gelagert ist Senf viele Monate haltbar.

Wir lieben selbst gemachten Senf nicht nur als Gewürz, sondern auch als Grundlage für Salatdressings oder zum Würzen von Eintöpfen.