Bei meinem letzten Besuch auf dem Flohmarkt in Nördlingen habe ich wieder einen wahren Schatz bergen können: Henriette Davidis Praktisches Kochbuch aus dem Jahr 1892. Dem Buch sieht man die Spuren des jahrzehntelangen Gebrauchs deutlich an, was es für mich aber nicht weniger wertvoll macht. Beim Lesen fiel mir ein Kuchen besonders auf, denn dieser hat als geschmacks- und farbgebende Zutat Ringelblumenblüten. 

Da ich mich jetzt sowieso an die Ernte der noch verbliebenen Ringelblumen mache, habe ich den Zucker wie im Buch beschrieben hergestellt: 

Diese Zutaten werden für den Ringelblumenzucker benötigt: 

Zubereitung 

Die Ringelblumen in den Mittagsstunden pflücken. Die Blütenblätter aus dem Kelch zupfen und zerkleinern. Die Blütenblätter zusammen mit dem Zucker in ein abwechselnd in ein verschließbares Glas schichten. Für 3 bis 4 Tage an einen kühlen Ort stellen. Dann den Zucker zusammen mit dem Blütenblättern mit dem Mörser fein mahlen. Schneller und einfach lässt sich der Zucker in der Küchenmaschine mahlen. 
Auf einem Backblech verteilen und über Nacht trocknen lassen. 
Dann kann der aromatisierte Zucker in Gläser abgefüllt werden. So getrocknet ist er noch viele Monate haltbar und aromatisiert Süßspeisen, Getränke und Kuchen. 

Der Ringelblumenzucker zaubert eine wunderbare Farbe in diesen einfachen Ruhrküchen:

Diese Zutaten werden für den Ringelblumenkuchen benötigt: 

  • 150 g Butter 
  • 3 Eier 
  • 200 g Ringelblumenzucker 
  • 250 g Milch 
  • 500 g Mehl 
  • 1 Bio-Orange 
  • 1 Teelöffel Backpulver 

Zubereitung 

Die Butter schaumig schlagen. 
Die Eier trennen. 
Eigelb, Ringelblumenzucker und 100 g Milch unter die Butter schlagen. 
Die Schale der Orange reiben und einrühren.
Mehl mit Backpulver mischen und im Wechsel mit der restlichen Milch unterrühren. 
Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und vorsichtig unterheben. Teig in eine gefettete Form füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) für ungefähr 60 Minuten backen.