Die Verwertung von altbackenem Brot war in meiner Kindheit ein fester Bestandteil des Speiseplans. Meine Urgroßmutter – Jahrgang 1888 – hatte mir immer wieder eingeschärft, dass es eine Sünde ist Brot wegzuwerfen. Schnitzel mit selbst geriebenen Bröseln paniert schmeckt einfach sensationell. Heute paniere ich Gemüse, wie zum Beispiel Zucchini oder Sellerie, da ich schon lange kein Fleisch mehr esse. Auf die krosse Panade muss ich also nicht verzichten. Das Geheimnis meiner Urgroßmutter war, dass sie stets etwas Schwarzbrot mit ins Weißbrot gerieben hat. Die Brösel waren auch immer etwas gröber, als das gekaufte Paniermehl. Neben Brotsuppe gab es auch oft Semmelknödel. Diese Tradition habe ich fortgesetzt und dabei festgestellt, dass ich immer weitere Variationen dieser klassischen Beilage kreieren kann. Ich mache Semmelknödel lieber in der Pfitzauf-Form, da so der Geschmack nicht ans Wasser abgegeben wird. Alternativ zur Pfitzauf-Form eigenen sich auch Weckgläser oder Muffinformen. Hier möchte ich eine Variante mit Beinwell vorstellen, der in meinem Garten so üppig wächst, dass ich ihn etwas in seine Schranken weisen muss. Die ausgelesenen Blätter und Stiele des Beinwells kommen dem Kompost zugute!

Für dieses Rezept werden folgende Zutaten benötigt:

  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 250 g Beinwellblätter
  • 4 Brötchen
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer
  • 1 Bund frische Petersilie
  • 200 g Milch
  • 3 Eier
  • 3 Esslöffel Mehl
  • 20 g Butter für die Form
  • 1 Esslöffel Semmelbrösel für die Form

Zubereitung

Die Brötchen würfeln und in eine Schüssel geben. Eier mit der Milch verquirlen, über die Brötchenwürfel verteilen und etwas durchziehen lassen.
Währenddessen die Zwiebel fein hacken und im Olivenöl glasig dünsten. Die Beinwellblätter verlesen, reinigen, grob schneiden und kurz mit andünsten. Ebenso die Petersilie grob hacken und kurz mit andünsten.
Die angedünsteten Zutaten zu den inzwischen durchgezogenen Brötchenwürfeln geben. Zusammen mit etwas Mehl zu einer lockeren Masse mischen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die gebutterte Form mit Semmelbrösel ausstreuen, dann die Masse gleichmäßig verteilen. Auf jeden Knödel noch ein Butterflöckchen setzen, damit sie nicht so trocken, sondern schön knusprig werden.
In den vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Umluft für 30 Minuten backen.

2 thoughts on “Herzhafte Beinwell-Knödel aus gerettetem Brot in der Pfitzauf-Form”

Comments are closed.