Bei einem Ölauszug oder auch „Mazerat“ genannt, werden die heilkräftigen Wirkstoffe der Kräuter im Öl gelöst.

Dieses Öl ist eine hervorragende Grundlage für wertvolle Pflanzenseifen, wirkungvolle Kosmetik oder pur als Massageöl.

Für die Herstellung eines Ölauszugs können entweder frische oder getrocknete Pflanzen verwendet werden.

Beim Trocknen der Pflanzen nimmt ein der der wirksamen Inhaltsstoffe ab. Jedoch lässt die Feuchtigkeit frischer Pflanzen den Ölauszug gerne schimmeln. Zwar können frische Pflanzen auch schnell im warmen Öl ausgezogen werden. Doch bei dieser Methode gehen durch die hohen Temperaturen Inhaltsstoffe sowohl im Öl, als auch in den Pflanzen verloren.

Eine echte Alternative ist der warme Ölauszug im Babykostwärmer oder im Joghurtbereiter.

Kalter Ölauszug aus getrockneten oder angetrockneten Pflanzen

Zutaten
  • 1 Schraubglas
  • 1 Handvoll getrockneter Blüten oder Blätter (zum Beispiel Ringelblumenblüten, Johanniskrautblüten, Spitzwegerichblätter, Löwenzahn)
  • Pflanzenöl
Zubereitung
  1. Das Schraubglas gewissenhaft reinigen und sehr gut trocknen.
  2. Pflanzen zerkleinern.
  3. Das Glas zu einem Drittel mit Pflanzenmaterial füllen.
  4. Mit dem gewählten Öl aufgießen, so dass das Pflanzenmaterial gut bedeckt ist.
  5. Das Glas verschließen und an einem Platz abstellen, an dem der Ölauszug im Fokus der Aufmerksamkeit bleibt.
  6. Den Ölauszug regelmäßig schütteln und kontrollieren, dass immer alle Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind.
  7. Nach 3 bis 4 Wochen durch einen Tee- oder Kaffeefilter abseihen.
  8. In einem gut verschließbaren Glas dunkel und kühl aufbewahren.
  9. Das Glas mit Herstellungsdatum und Inhaltsangabe beschrifteten.

Warmer Ölauszug aus frischen Pflanzen

Seit langem stelle ich Ölauszüge mit Hilfe eines alten Babykostwärmers her. Dieser hält die Wärme konstant bei ungefähr 40 Grad, so dass die Wirkstoffe schnell und schonend ins Öl übergehen. Ebenso praktisch ist die Herstellung im Joghurtbereiter.

Zutaten
  • 1 passendes Schraubglas bzw. Joghurtglas
  • 1 Handvoll frische Blüten oder Blätter
  • Pflanzenöl
Zubereitung
  1. Das Schraubglas gewissenhaft reinigen und sehr gut trocknen.
  2. Pflanzen zerkleinern.
  3. Das Glas zu einem Drittel mit Pflanzenmaterial füllen.
  4. Mit dem gewählten Öl aufgießen, so dass das Pflanzenmaterial gut bedeckt ist.
  5. Das Glas verschließen und für mindestens 24 Stunden bei circa 40 Grad in den Babykostwärmer oder Joghurtbereiter stellen. 
  6. Nach der Reifezeit durch einen Tee- oder Kaffeefilter abseihen.
  7. In einem gut verschließbaren Glas dunkel und kühl aufbewahren.
  8. Das Glas mit Herstellungsdatum und Inhaltsangabe beschrifteten.

Bei sachgemäßer Lagerung an einem kühlen, dunklen Ort ist das Öl etwa 1 Jahr haltbar.

Die abgesiebten weichen Pflanzenteile werfe ich nicht weg, sondern füge sie der Seife bei. Bei der Vorbereitung einer Seife setze ich in der Planung die entsprechende Ölsorte und -menge an, die ich benötige. Wenn ich zum Beispiel eine Ringelblumenseife machen möchte, dann lege ich die Blüten in kaltgepresstes Rapsöl ein. Dieses kann ich nach der Reifezeit zusammen mit den Blüten in die Seifenmasse einarbeiten.