Vor vielen Jahren hatte ich auf einem Flohmarkt das sehr abgegriffene Kochbuch „Die sparsame Löfflerin“ von Friederike Luise Löffler aus dem Jahr 1920 entdeckt. Von der gleichen Autorin hatte ich bereits das „Neue Stuttgarter Kochbuch“. Darin finden zahlreiche Rezepte für allerlei Speisen, ob herzhaft oder süß. Selbstverständlich gehören auch die typischen schwäbischen Gerichte wie Pfitzauf, Ofenschlupfer oder Spätzle zum umfangreichen Repertoire des Klassikers.
Bemerkenswert ist der Reichtum an einfachen, aber dennoch schmackhaften Rezepten. Aus wenigen Zutaten zaubert die Autorin üppige Mahlzeiten, die in den mageren Jahren die Familien satt machen mussten. Vor allem in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg waren die Frauen oft neben ihren Pflichten im Haushalt und der Kindererziehung oft Alleinversorger.
Die Lebensgeschichte der Autorin fasziniert mich gleichermaßen wie ihre Bücher. Friederike Luise Löffler wurde 1744 in Kürnbach geboren. Sie war Haushälterin am Hof von Herzog Carl Eugen von Württemberg. Obwohl sie als Mutter von sieben Kindern erfolgreich in ihrem Beruf tätig war, verfasste sie ein Kochbuch. Dieses war revolutionär für diese Zeit. Denn Ende des 18. Jahrhunderts gab es noch keine Anleitungen für die Zubereitung abwechslungsreicher und schmackhafter Gerichte, die sich für eine Köchin in einem bürgerlichen Privathaushalt eigneten.
Zwischen 1791 und 1930 hatte das Buch 38 Auflagen. Neben dem berühmten Besteller schrieb sie unter anderem noch das „Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer. Abhandlungen von Frauenzimmerarbeiten, von Haushaltungssachen und von Schönheitsmitteln nebst einem Anhang von Speisen und Getränken für Kranke und der Diät der Kindbetterinnen.“
Friederike Luise Löffler verstarb 1805 in Stuttgart.
Hier findet ihr eines der Rezepte aus dem Kochbuch der „sparsamen Löfflerin“.