Die Landschaft der Schwäbischen Alb ist von einer dicken Schneedecke bedeckt. Vor allem an hohen Bäumen hat sich eine dicke Schicht Raureif gebildet. Bei der kleinsten Brise klirren die glasklaren Eiskristalle wie ein Windspiel. 

Die eisigen Temperaturen sind zwar kein Grund auf Wanderungen zu verzichten, doch die Vorfreude auf die geheizte Stube ist groß. Ein mit Holz befeuerter Kachelofen spendet uns im Winter gemütliche Wärme. 

Bereits im August nach der Blüte hatte ich unsere Lavendelbüsche kräftig gestutzt. Die abgeschnitten Zweige hatte ich gebündelt im Holzschuppen aufgehängt. Als Beigabe zum Brennholz im Kamin erzeugen sie einen wunderbar duftenden Rauch. Diese Anregung hatte ich vor einigen Jahren in Mrs Beeton’s „Book of Garden Management“ unter dem Titel „Fragrant Firewood“ gefunden. Seither sind immer neue „Kräuterabfälle“ mit eingebunden worden. In diesem Jahr bekamen vor allem Rosmarin und der Salbei einen Rückschnitt. Die verholzten Triebe hatte ich ebenfalls aufbewahrt, um sie jetzt mit dem Brennholz zu verfeuern. 

Im späten Herbst haben wir dann noch die Zutaten für die Anzünder gesammelt. Dafür eignen sich allerlei Zapfen und kleine Stöckchen. Leere Nüsse liegen reichlich unter unseren Haselsträuchern, die werden auch gleich noch mitverwendet. Sehr gut können getrocknete Schalen von Zitrusfrüchten mit eingebunden werden. Zimtstangen und Nelken, ebenso wie Rindenstücke. Noch etwas Naturbast oder Reste von Paketschnur und Hobelspäne. Eierkartons und Toilettenpapierrollen halten die Anzünder zusammen. 

Die Nachbarin hat noch etwas ungereinigtes Wachs von ihren Bienen übrig, das ist für die Kaminanzünder hervorragend geeignet. Da wir keine konventionellen Kerzen aus Paraffin oder Stearin verwenden, haben wir davon auch keine Reste. 

Mit all diesen Zutaten konnten unsere Enkelkinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die kurzweilige Bastelarbeit hatte ihnen viel Spaß gemacht. Die trockenen Zutaten können nach Lust und Laune in den leeren Kartons arrangiert werden. Ein Stück gewachste Schnur ergibt einen wunderbaren Docht zum Anzünden.

Zum Schluß gieße ich ein wenig geschmolzenes Bienenwachs darüber, damit die Anzünder gut zusammenhalten. Die Arbeit mit dem heißen Wachs erfordert etwas Vorsicht, damit sich niemand verletzt. Aus dem übrigen Wachs habe ich in einer Seifenform noch eine Kerze gegossen.

Unsere selbst gemachten Kaminanzünder funktionieren hervorragend und machen zusammen mit den getrockneten Kräuterbündeln das Anschüren zum Dufterlebnis.