Der Herbst zieht ins Land und damit wird es Zeit für die Kastanienernte. Diese ist heuer überaus reichlich und der Korb ist schnell voller Früchte. Daraus lassen sich wunderbare Waschmittel und Körperpflegeprodukte herstellen. Damit ich bis zur nächsten Ernte immer einen Vorrat an brauchbaren Kastanien habe, gehe ich folgendermaßen vor: Ich wasche die frisch gesammelten Früchte in einem Eimer Wasser, dem ungefähr 10 Esslöffel Kaiser-Natron (Natriumhydrogencarbonat) beigefügt sind. Dann verteile ich die Kastanien auf einem sauberen, alten Leintuch und trockne sie für ein bis zwei Tage in der Sonne. Dies ist überaus einfach, zumal der Herbst außergewöhnlich trocken und warm war.
Nun bewahre ich die gewaschenen und getrockneten Kastanien locker in einem Korb oder einer Leinentasche auf. Die Lagerung sollte auf keinen Fall in Plastikbehältern erfolgen, da die Kastanien sonst zu schimmeln beginnen.

Für die Weiterverarbeitung müssen die Kastanien zerkleinert werden. Grundsätzlich schäle ich die Kastanien nicht, da die braune Samenschale wichtige Gerbstoffe enthält und nicht färbt.

Über die Jahre habe ich verschiedene Methoden ausprobiert, die alle gut funktionieren.

So werden frische Kastanien weiterverarbeitet:

Die Samen enthalten noch viel Feuchtigkeit und lassen sich daher leichter von Hand schneiden, als getrocknete Kastanien. Jedoch müssen frisch zerkleinerte Kastanien sehr gut getrocknet werden, da sie leicht schimmeln.

  • Die Kastanien werden nach dem Sammeln gut gereinigt. Mit einem Messer lassen sie sich leicht zerteilen.
  • Die zerkleinerten Kastanien müssen nun sehr gut getrocknet werden. Dafür eignet sich ein entsprechend großes Tuch, auf dem die Kastanienstücke locker ausgelegt werden.
  • Erst wenn diese gut getrocknet sind, werden sie in verschließbaren Behältern aufbewahrt. Sehr bewährt haben sich auch alte Kopfkissenbezüge, die sind luftdurchlässig und können an einem trockenen Platz bis zur Weiterverwendung aufgehängt werden.
  • So werden getrocknete Kastanien weiterverarbeitet:

Getrocknete Kastanien hingegen sind weniger anfällig für Schimmel und lassen sich in Küchenmaschinen leichter zerkleinern, da die Schneidemesser nicht so schnell verkleben. Doch ist hier der Einsatz von Elektrogeräten notwendig. Die in den Kastanien enthaltenen Saponine schützen vor Pilz- und Bakterienbefall. Daher sind intakte Kastanien bei trockener Lagerung nicht anfällig für Schimmelbefall.

  • Nach dem Sammeln bewahre ich die gewaschenen und abgetrockneten Kastanien locker und offen in einem Korb oder einer Leinentasche auf. Sehr bewährt haben sich auch hier alte Kopfkissenbezüge, die sind luftdurchlässig und können an einem trockenen Platz prima aufgehängt werden. Die Lagerung sollte auf keinen Fall in Plastikbehältern erfolgen, da die Kastanien sonst zu schimmeln beginnen!
  • Zuerst einmal werden die Kastanien in ein Geschirrtuch gewickelt und mit dem Fleischklopfer grob zerschlagen. Für einen feineren Mahlgrad leistet mir eine alte Kaffeemühle gute Dienste. Leichter geht es jedoch mit einem Blender. Diesen Kastanienschrot lasse ich nochmals auf einem Tuch trocknen, bevor ich ihn in Gläser fülle. Um Schimmel zu vermeiden, verschließe ich die Gläser nicht, sondern decke sie nur mit einem Tuch ab.
  • Die geschroteten Kastanien sind nun die Grundlage für Waschmittel, Schaumbäder, Shampoos, Cremes und Salben. Einige der Rezepte stelle ich hier auf meinem Blog zur Verfügung, viele weitere in meinem Buch „Kastanien – Körperpflege, Waschmittel, Haushaltsreiniger“.