Ein Spaziergang zur nahegelegenen Wacholderheide „Dellenhäule“ ist immer ein besonderes Erlebnis. Die für das Härtsfeld typische Landschaft ist reich an Wildkräutern. Besonders der Quendel oder Feldthymian scheint sich in diesem Jahr sehr wohl zu fühlen – in großen, duftenden Kissen breitet er sich über das wilde Grasland aus.
Das Rezept wurde im Rahmen der „Historischen Kräutertage“ in Bad Buchau von mir für das Federseemuseum kreiert. Ursprung war eine Beschreibung für Nervenkekse von Hildegard von Bingen, aus der ich ein Rezept entwickelt hatte, das auch dem heutigen Geschmack gerecht wird. Die Besucher der historischen Kräutertage probierten die Kekse gerne und selbst Kinder fanden sie überaus lecker.
Für die Quendelkekse werden folgende Zutaten benötigt:
- 600 g Dinkelmehl
- 50 g Rohrzucker
- 180 g Butter
- 100 g gemahlene Mandeln
- 3 Eier
- 10 g fein gehackter frischer Quendel/Feldthymian
oder pulverisierter getrockneter Quendel/Feldthymian - ½ Teelöffel Salz
Zubreitung
Aus den Zutaten einen geschmeidigen Teig kneten. Eine Rolle formen und gleichmäßige Stücke abschneiden, oder Teig ausrollen und Plätzchen ausstechen. Bei mittlerer Hitze im Backofen 20 bis 25 Minuten backen.
Wirkung
Quendel oder Feldthymian ist das dritte Hauptgewürz in der Hildegard-Küche. Der Hauptwirkstoff des Quendels ist ein ätherisches Öl. Diese wird über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und über die Atemwege ausgeschieden. Auf diesem Weg erfüllt es eine den Körper reinigende Wirkung. Sie schreibt unter anderem über den Quendel: „Und wenn das Gehirn krank und wie leer ist, dann pulverisiere er Quendel, und dieses Pulver vermische er mit Mehl und Wasser, und so mache er Törtchen, und er esse sie oft, und sein Gehirn wird sich besser befinden.
Deine Quendelkekse hören sich sehr gut an! Habe eine ganze Menge wilden Thymian gesammelt und getrocknet und dieses Rezept hier mit Dinkel und Mandeln muss ich wirklich mal ausprobieren.
Viele liebe Grüße von mir!
Solveig