Zurück zu den Wurzeln heißt es jetzt für viele heilkräftige Pflanzen. In den Monaten November bis März ziehen die Pflanzen die Inhaltsstoffe der Blätter, Stängel und Blüten in die unterirdischen Speicherorgane zurück. Daher ist während dieser Zeit die Heilkraft der Wurzeln besonders stark. Die Große Karde ist jetzt sehr leicht auszumachen, da die vertrocknete Pflanze bis zu 2 Meter hoch ragt. Zu Beginn meiner Filztätigkeit lernte ich die Große Karde kennen, denn Male hatte ich Rohwolle mit ihr kardiert. Davor hatte ich sie eher als stacheliges Unkraut wahrgenommen Als Heilkraut habe ich die Große Karde jetzt erst kennengelernt. In alten Kräuterbüchern konnte ich nachschlagen, dass sie ein umfangreiches Einsatzgebiet gegen allerlei Hautkrankheiten, Verdauungsbeschwerden, Rheuma und Gicht hat. Leider gibt es außer den Hinweisen der Volksmedizin kaum wissenschaftliche Untersuchungen. Doch die Inhaltsstoffe, wie Saponine, Glykoside, Phenole und Bitterstoffe weisen auf entzündungshemmende, antibakterielle und antioxidative Eigenschaften hin. Hildegard von Bingen empfahl zerstoßene Kardenwurzel als Salbenauflage bei hartnäckigen Furunkeln, Hautausschlägen und Warzen. 
Im späten Herbst habe ich die Wurzeln geerntet, gereinigt und getrocknet. Die daraus gewonnene Tinktur ist die Grundlage für heilende Salben und wohltuende Bäder. 

Für die Kardenwurzel-Tinktur werden folgende Zutaten benötigt:

Zubereitung

Die Wurzeln nach der Ernte gut reinigen und klein schneiden. 
In ein kleines Schraubglas geben und den Weingeist darüber gießen, so dass das Pflanzenmaterial gut bedeckt ist. 
Das verschlossene Glas 2 bis 3 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. 
 Dann durch einen Kaffeefilter filtern, so dass keine Pflanzenreste in der fertigen Tinktur verbleiben. 
Die Kardenwurzel-Tinktur in eine dunkle Flasche füllen und beschriften. 

Ebenso habe ich ein Wirkstofföl angesetzt, das ich in Cremes und Salben einarbeiten kann. 

Für einen Ölauszug aus den Wurzeln der Großen Karde werden folgende Zutaten benötigt:

Zubereitung 

Die Wurzeln ausgraben, waschen und möglichst klein schneiden. Zusammen mit dem Mandelöl in ein verschließbares Glas geben. 
Die Mischung stelle ich dann für mindestens 24 Stunden bei circa 40 Grad in den Babykostwärmer. 
Danach wird der Ölauszug durch einen Teefilter oder ein Leinentuch abgesiebt und in ein gut verschließbares Glas gefüllt, das mit dem Herstellungsdatum beschriftet ist. 
Das Mazerat muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, wo es für etwa 6 Monate haltbar ist.

Diese Zutaten werden für die Kardenwurzel-Salbe benötigt:

Zubereitung 

Das Carnaubawachs im Ölauszug sanft schmelzen, vom Herd nehmen und die Sheabutter einrühren. Zum Schluss die Tinktur und die ätherischen Öle eintropfen und unterrühren. Sofort in einen gut gereinigten Tiegel füllen und erkalten lassen

One thought on “Heilsame Salbe aus den Wurzeln der Großen Karde”

Comments are closed.