Luise Schäfers „Neues Kochbuch für die bürgerliche und die feine Küche“, enthält über 2000 Rezepte. Diese sind auf eigene Erfahrung gegründet und beschreiben die Zubereitung schmackhafter Speisen, von Back- und Zuckerwerk, eingemachten Früchten und Likören nach den Regeln der deutschen, französischen und englischen Kochkunst. Das Buch ist im Verlag Franckh, Stuttgart 1905 erschienen. Leider konnte ich über die Autorin keine weiteren Informationen finden.

Gegenüber heutigen Kochbüchern gestaltete sich die Vorbereitung damals wesentlich umfangreicher. So gehörte das Zerlegen von Fleisch oder das Entbeinen vor 100 Jahren noch zum Kochwerk hinzu und wird entsprechend ausführlich erklärt wie Tiere zerlegt und ausgenommen werden.

Der Lebensmittelpunkt der Bürgersfrauen konzentrierte sich seit dem 18. Jahrhundert auf den heimischen Haushalt. Die Rollen waren klar verteilt. Der Mann war für die öffentlichen Belange und die finanzielle Grundlage zuständig, die Frauen für den reibungslosen Ablauf des häuslichen Bereichs.

Die Organisation eines Haushaltes war in Zeiten ohne Waschmaschine, Staubsauger, Kühlschrank und Küchengeräte aufwändig und erforderte umfangreiche Kenntnisse. Seit dem frühen 19. Jahrhundert erschien eine Reihe von Kochbüchern für die junge Ehefrau. Neben Kochrezepten und Menüvorschlägen enthalten sie auch Ratschläge für Einkauf und Vorratshaltung, Reinigung der Wohnung und der Wäsche sowie Hinweise zur Säuglingspflege und Tipps für den richtigen Umgang mit dem Dienstpersonal.

Neben den zahlreichen Rezepten, Ratschlägen und Anleitungen befanden sich meist hinten im Buch Werbeanzeigen. Oftmals von Firmen, die es heute noch gibt.