Isabella Beetons beliebtes Buch „Mrs. Beeton’s Household Management“ (1861) war DAS Nachschlagewerk für die Führung eines Haushalts im viktorianischen Großbritannien.

Isabella Mary Beeton wurde am 14. März 1836 als Isabella Mayson geboren. Sie verstarb bereits im Alter von 28 Jahren im Kindbett. Sie gilt als die bekannteste Kochbuchautorin Großbritanniens. Ihr Werk „Beeton’s Book of Household Management“ wurde schon kurz nach dem Erscheinen im Jahr 1861 zum Bestseller und wird bis heute in unzähligen Ausgaben nachgedruckt. Ich besitze eine Ausgabe aus dem Jahr 1893. Ihr Ehemann und Verleger Samuel Beeton löste ihren Namen los von ihrer Person und machte ihn zum Markennamen. Unter diesem werden bis heute Bücher verkauft und Lebensmittel beworben.

Isabella Beeton wertete in ihren Schriften die Rolle der Hausfrau auf. Sie verglich deren Position und Wichtigkeit mit der eines Armee-Kommandanten. Als Vorbild für die Familie verlangte sie innere Festigkeit, exzellente Manieren, tugendsames Verhalten, Selbstbeherrschung, Pünktlichkeit, soziales Engagement, adrette Kleidung und vieles mehr von ihr.

Es gab Ratschläge zum Kochen, zur Einstellung und Entlassung von Haushaltspersonal und zur Kindererziehung. Frau Beeton widmete zwei Kapitel ihres äußerst einflussreichen Buches der Baby- und Kinderbetreuung. Sie selbst verstarb nach der Geburt ihres vierten Kindes im Kindbett. Davor erlitt sie zahlreiche Fehlgeburten und verlor zwei ihrer Kinder im Kleinkindalter. Einige Fakten weisen darauf hin, dass Isabelle von ihrem Mann mit der Syphilis infiziert wurde.

In ihrem kurzen Leben hat Isabelle erstaunliches geleistet.  

Als Journalistin trug sie unermüdlich Hintergrundmaterial zusammen, recherchierte, ergänzte und überarbeitete es mit eigenem Wissen. In nur zwei Jahren hatte sie so fast 3000 Ratschläge, Rezepte, und Tipps verfasst. Dies trotz ihrer häufigen Schwangerschaften, Fehlgeburten und dem frühen Tod einiger ihrer Babys. Dafür gebührt ihr mein tiefer Respekt.

Am Rande möchte ich noch erwähnen, dass 1887 die erste Sherlock-Holmes-Geschichte „Eine Studie in Scharlachrot“ in der Zeitschrift Beeton’s Christmas Annual erschien.