Die Vorzüge dieser wahrhaft ausdauernden Pflanze habe ich jetzt erst kennengelernt. Viele Jahre habe ich vergeblich versucht die ständig nachwachsenden Wucherungen aus meinem Garten zu verbannen. Jetzt jäte ich den Nelkenwurz nicht mehr, sondern ernte ihn. Hildegard von Bingen nannte die Nelkenwurz „Herba benedikta“ – gesegnetes Kraut und sagte, dass ein Trank daraus die Liebe zum Entflammen bringe. Auch der Name Manneskraftwurzel weist darauf hin. Früher wurde Nelkenwurz Bier und Wein zugesetzt, um sie aromatischer zu machen und gleichzeitig vor dem Sauerwerden zu schützen. Die Wurzel, gepulvert, war Bestandteil des Malefitzpulvers, gegen Hexen und Teufel und alle Dämonen und wurde als Schutzamulett gegen giftige Tiere getragen In einem altern Kräuterbuch wird ein Tee aus Wurzeln und Blättern des Nelkenwurzes gegen Verdauungsprobleme empfohlen. Zur äußeren Anwendung werden Abkochungen gegen Hämorriden eingesetzt. Die heilkräftigen Bestandteile werden als zusammenziehend, antibakteriell und entzündungshemmend beschrieben. Da der Nelkenwurz auch ätherische Öle enthält, habe ich neben einer Tinktur aus den Wurzeln auch ein Hydrolat aus den Blättern hergestellt. 

Rezept für eine Nelkenwurz-Tinktur 

Zutaten
Zubereitung

Die Wurzeln nach der Ernte gut reinigen und klein schneiden.

In ein kleines Schraubglas geben und den Weingeist darüber gießen, so dass das Pflanzenmaterial gut bedeckt ist. 
Das verschlossene Glas 2 bis 3 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. 
 Dann durch einen Kaffeefilter filtern, so dass keine Pflanzenreste in der fertigen Tinktur verbleiben. 
Die Nelkenwurz-Tinktur in eine dunkle Flasche füllen und beschriften. 

Anwendung 

Die Tinktur eignet sich vor allem bei Parodontose, Zahnfleischentzündungen oder sonstigen Entzündungen im Mund. Dabei wird die Tinktur direkt auf die betroffenen Stellen getupft. 

Für die erfrischende Mundspülung mit Nelkenwurz werden folgende Zutaten benötigt:

Zubereitung 

Aus Wasser und Nelkenwurzblättern einen Aufguss herstellen. Hierfür werden frische Nelkenwurzblätter mit warmen Wasser übergossen. Den Auszug für eine Stunde zugedeckt stehen lassen. Dann durch ein feines Sieb und nochmals durch einen Kaffeefilter filtern, so dass keine Pflanzenreste im fertigen Auszug verbleiben.

Alle Zutaten in eine Flasche füllen. Verschließen – gut schütteln – fertig. Die Zugabe der ätherischen Öle kann nach individuellem Geschmack dosiert werden.