In Thomas Tussers Buch „Five Hundred Good Points of Husbandrie“ fand ich ein Kapitel über Streukräuter . Das war so interessant für mich, dass ich überlegte, wie ich das alte Wissen für einen modernen Haushalt nutzen kann. Die Kräuter ausstreuen erschien mir nicht sinnvoll, da sie durchs ganze Haus getragen werden und ich sie wieder aufkehren muss.

Eingenäht in einem Bezug, der unter die Fußmatte gelegt wird, können die Kräuter wirken und bleiben an ihrem Platz. Beim Betreten der Fußmatte werden die ätherischen Öle der Kräuter immer wieder freigesetzt und duften noch lange fein.

Die Kräuter werden nach dem Sammeln bis zur Verwendung kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Ich nutze zum Befüllen gerne den Rückschnitt, der ansonsten kompostiert werden würde.

Für das einfache Nähprojekt können gebrauchte Textilien aller Art genutzt werden. Ich habe einen antiken Leinensack und einen alten Kopfkissenbezug verwendet, dadurch wurde die Näharbeit sehr vereinfacht wurde und schnell von der Hand ging.

Für die Kräuterfußmatte wird folgendes Material benötigt:
  • 2 passende, gleich große feste Stoffstücke
  • 1 altes Kopfkissen
  • Getrocknete Kräuter zum Beispiel Mädesüß. Minze, Thymian, Rosmarin, Rainfarn, Waldmeister, Labkraut oder Lavendel zum Befüllen
So wird der Bezug genäht:
  • Die beiden Stoffstücke gleich groß zuschneiden.
  • Die beiden festen Stoffe auf rechts aufeinanderlegen und mit ein paar Stecknadeln fixieren.
  • Mit der Nähmaschine drei Seiten der Stoffe zusammennähen.
  • Die vierte Seite bleibt offen, damit die Arbeit gewendet werden kann.
  • Dann an den Ecken überstehenden Stoff schräg abschneiden und die Arbeit durch die offene Seite auf rechts drehen.

Dieser Nähschritt entfällt, wenn ihr einen gebrauchten Kaffeesack oder einen antiken Leinensack verwendet.

So wird das Füllkissen genäht:

  • Den Kopfkissenbezug in der Größe eventuell anpassen und mit 3 bis 4 Nähten der Länge nach absteppen. So können die Kräuter besser in den einzelnen Kammern verteilt werden.
  • M it den Kräutern füllen, so dass sie noch relativ flach bleibt.
  • Die Nahtzugabe an der Öffnung nach innen klappen. Damit alles gut hält, helfen ein paar Stecknadeln.
  • Jetzt die Öffnung schließen und noch einmal möglichst nahe an der Kante um das Kissen herum nähen.
  • Oder einfach die Knöpfe schließen.
Anwendung:

Entweder das Füllkissen unter den Teppich oder die Fußmatte legen.

Oder das Füllkissen in den Sack schieben und diesen mit Knöpfen schließen.

Das innere Kissen kann problemlos gewaschen und immer wieder neu befüllt werden.