Der Frühling zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Zwischen das Zwitschern der zahlreichen Vögel mischt sich das emsige Summen der Bienen, denn unser Weißdorn schäumt gerade über in seiner Blütenpracht. Der intensive Duft der Weißdornblüten wird in vielen Büchern als eher unangenehm, ja sogar als der Geruch von Mäuseurin beschrieben. Dem kann ich wahrlich nicht zustimmen, ich empfinde ihn als süßlich-aromatisch.
Weißdorn wird in der Naturheilkunde vor allem als Tee empfohlen, über seine äußere Anwendung habe ich keine konkreten Anwendungsmöglichkeiten gefunden. Daher habe ich mir die Inhaltsstoffe genauer angeschaut. Weißdorn enthält den Pflanzenwirkstoff Oligomere Proanthocyanidine, der neben antioxidativen auch entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Außerdem ätherisches Öl, Glykoside, Gerbstoffe, Saponin, Rutin und noch einige mehr. Dies sind vor allem wasserlösliche Inhaltsstoffe, die destilliert und in Alkohol ausgezogen werden können. Das erklärt auch, warum in keinem meiner Quellen ein Ölauszug empfohlen wird.
Da ich gerade Waldmeister und Kastanienblüten destilliere, stelle ich auch noch ein Hydrolat aus Weißdornblüten her. Dieses ist dann zusammen mit Weißdorn-Tinktur die Grundlage für eine sanfte Gesichtscreme, die empfindliche Haut pflegt und nährt.
Für die Herstellung einer Weißdorn-Tinktur werden diese beiden Zutaten benötigt
- 100 g Weingeist
- 1 Handvoll Weißdornblüten
Zubereitung
Die frischen Blüten grob zerkleinern. In ein Schraubglas geben und den Weingeist darüber gießen, so dass das Pflanzenmaterial gut bedeckt ist.
Das verschlossene Glas 2 bis 3 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen.
Dann durch einen Kaffeefilter filtern, so dass keine Pflanzenreste in der fertigen Tinktur verbleiben.
Die Tinktur in eine dunkle Flasche füllen und beschriften.
Hautberuhigende Gesichtscreme mit Weißdornblüten
Die sanfte Creme zieht lässt sich sehr gut verteilen und wird schnell von der Haut aufgenommen. Der Duft der Weißdornblüten harmoniert mit den feinen Ölen und hinterlässt einen sanften Geruch auf der Haut.
Zutaten Fettphase
- 15 g Mandelöl
- 6 g Sheabutter Nilotica
- 4 g Emulsan
Zutaten Wasserphase
- 50 g Weißdornblüten-Hydrolat oder Weißdornblütentee
- ½ Teelöffel Honig
Zutaten Wirkstoffphase
- 3 bis 5 Tropfen Weißdornblüten-Tinktur
Zubereitung
Alle Arbeitsgeräte gut reinigen, damit die Haltbarkeit des fertigen Produktes nicht beeinträchtigt wird.
Alternativ zum Weißdornblüten-Hydrolat kann ein Tee hergestellt werden. Hierfür die Blüten mit warmem Wasser übergießen und für 10 Minuten ziehen lassen. Den Sud gut filtern, damit keine Pflanzenteile in der Wasserphase verbleiben.
Mandelöl und Emulsan erwärmen, bis die Fettphase klar geschmolzen ist. Danach vom Herd nehmen und die Sheabutter dazugeben.
Den Honig im erwärmten Hydrolat bzw. warmen Tee auflösen.
Die Wasserphase in dünnem Strahl in die Fettphase einrühren bis eine stabile Emulsion entstanden ist.
Weißdornblüten-Tinktur einarbeiten.