Die Tochter wurde 1872 in Pforzheim als Tochter eines Gastwirtes geboren. Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Karlsruhe und leitete dann 25 Jahre lang in Stuttgart die Kochschule des Schwäbischen Frauenvereins. Dieser wurde 1873 gegründet, um die Frauenbildung zu fördern. Die Kurse sollten den jungen Mädchen Fertigkeiten zur Führung eines Haushalts vermitteln und ihnen auch eine Berufstätigkeit als Erzieherin oder Hauswirtschafterin ermöglichen.

Im Jahr 1912 brachte Hermine Kiehnle „Das Kochbuch des schwäbischen Frauenvereins“ in einer kleinen Auflage im Eigenverlag heraus.

1921 erschien das Werk unter dem Titel „Kiehnle Kochbuch“ im Hädecke-Verlag Stuttgart. Meine Ausgabe ist die „Große illustrierte Ausgabe“, die 1925 mit zahlreichen farbigen Fotografien erschien. Es enthält 2405 Rezepte sowie zahlreiche Tipps für die Hausfrau, wie Servietten falten, den Tisch festlich eindecken bis hin zur Wäschepflege und Haushaltsreinigung.

Nachdem Hermine Kiehnle im Jahr 1937 verstarb, führte des Maria Hädecke, die Ehefrau des Verlegers, die Kochbuchreihe bis in die 1960er Jahre fort.

Das „Kiehnle Kochbuch“ wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach aufwändig überarbeitet und zuletzt 2020 neu verlegt.

Mir hat das Rezept für Holdersuppe sehr gefallen, das ich hier vorstelle.