Ein plastikfreier Duschvorhang aus Leinen oder Baumwolle lässt sich mit geringem Aufwand selbst herstellen.
Zelte, Planen, Segeltücher und Kleidung von Seeleuten werden schon seit Jahrhunderten mit Essigsaurer Tonerde imprägniert.
Walter Scherf, beschreibt im großen Handbuch für Jungen „Die „Neue Fährte“ (erschienen 1979 im Südmarkverlag Fritsch KG, Heidenheim) die Vorgehensweise. Dort wird gezeigt wie Kothen und Jurten wasserdicht gemacht werden. Mit demselben Verfahren habe ich einen plastikfreien, aber dennoch wasserabweisenden Duschvorhang gefertigt.
Da ein großes Stoffstück benötigt wird, habe ich mich für ein antikes Überschlagslaken entschieden. Diese wurden früher als schützender Überzug über eine Bettdecke geknöpft. Oftmals waren sie mit kunstvoller Handarbeit verziert und aufwändig gestaltet. Ebenso gut eignen sich ausgediente Bettwäsche oder Tischtücher.
Der Vorhang kann mit Gardinenklammern an der Stange befestigt werden. Sehr gut eignen sich auch Bettdeckenüberzüge mit Knopfverschluss. Die Vorhangringe können dann in die bereits vorhandenen Knopflöcher eingehängt werden.
Dieses Material wird benötigt:
- Ausreichend großes Stoffstück (Bettlaken, Überschlaglaken oder Tischdecke)
- Essigsaure Tonerde in Pulverform
- Wasser
Essigsaure Tonerde (Aluminiumdiacetat) ist in Pulverform in der Apotheke erhältlich. Sie wird nicht nur zum Imprägnieren verwendet, sondern wirkt auch entzündungshemmend, hilft bei Hautabschürfungen und kleinen Wunden, Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen.
So wird der Duschvorhang hergestellt:
Den Stoff auf die gewünschte Größe zuschneiden und einsäumen.
Das Stoffstück vorher waschen, falls es noch nie gewaschen wurde. Trocknen ist nicht notwendig, denn der Stoff muss möglichst feucht in das Imprägnierbad eingelegt werden.
Für das Imprägnierbad das Tonerdenpulver in heißem Wasser im Verhältnis von 25 g pro Liter Wasser auflösen. Die Wassermenge orientiert sich an der Größe des Stoffstücks.
Den Stoff für eine Stunde ins Imprägnierbad legen. Immer wieder bewegen, damit sich die Imprägnierung gut verteilt.
Nach dem Entnehmen den Stoff nur ganz sanft auswringen und zum Trocknen aufhängen.
Mit der übrigen Imprägnierflüssigkeit können auch Outdoorkleidung, Rücksäcke oder Schuhe imprägnieren werden. Hierfür wird sie in einen Pumpzerstäuber gefüllt und auf die Textilien aufgesprüht.


Inés Hermann, 1961 auf der Schwäbischen Alb geboren und der Heimat treu geblieben, Ehefrau, Mutter von 5 Söhnen, Großmutter von 4 Enkelkindern, Modeverweigerin,