Für den Intimbereich gibt es Sprays, Cremes, Gels, Deos – ja sogar Peelings. Hersteller werben damit, dass sie unangenehmen Gerüchen im Intimbereich effektiv vorbeugen und die Schweißbildung reduzieren. Uns wird suggeriert, dass der weibliche Intimbereich schmutzig ist und einer besonderen Reinigung bedarf. Doch Seifen-, Parfüm- oder alkoholhaltige Produkte trocknen den Intimbereich unnötig aus und daher sollte auf sie verzichtet werden. Die Hautbarriere der Schamlippen ist nur hauchdünn und zu aggressive Tenside waschen die schützenden Fettsäuren weg. Ist die Scheidenflora einmal aus der Balance geraten, ist der Nährboden für schädliche Bakterien und Pilze bereitet.
Ein gesunder Intimbereich wird durch die Schleimhäute feucht gehalten. Bakterien, Pilze und abgestorbene Schleimhautzellen werden durch den Ausfluss aus der Vagina geleitet. Die enthaltenen Milchsäurebakterien halten den pH-Wert der Vagina unter 4,5, so dass schädlichen Bakterien keine Angriffsfläche geboten wird.
Bei jeder Reinigung wird so der natürliche pH-Wert des Intimbereichs gestört und die Intimflora gereizt, was bei allgemeiner, körperlicher Gesundheit keine Beschwerden hervorruft. Doch bei äußeren Einflüssen wie Stress oder Krankheit, während der Einnahme eines Antibiotikums oder Hormonschwankungen kann schnell ein unangenehmer Juckreiz, ein Scheidenpilz oder sogar eine Scheidenentzündung entstehen.
Die Reinigung des Intimbereichs sollte daher so sanft wie möglich sein. Ausschließlich Wasser und allenfalls eine sehr milde Waschlotion sind für die Intimpflege nötig.
Für diese Waschlotion habe ich Coco glucoside, ein mildes schleimhautverträgliches Zuckertensid, gewählt. Pflegendes Jojobaöl hilft gegen Juckreiz und schützt die zarte Haut. Das Johanniskraut habe ich in Sonnenblumenöl nach diesem Rezept ausgezogen, das besonders feuchtigkeitsspendend, hautberuhigend und reich an Vitamin E ist. Entzündungshemmende Melisse unterstützen die sanfte Reinigung und erfrischt den Intimbereich. Das Melissenwasser habe ich selbst destilliert, alternativ kann auch ein Melissentee verwendet werden. Ein paar Tropfen ätherisches Salbeiöl wirken hautberuhigend und desodorierend.
Die Waschlotion stelle ich immer nur in kleinen Mengen her, damit sie innerhalb der Haltbarkeit von ungefähr 10 Tagen verbraucht werden kann. Selbstverständlich kann sie auch für die allgemeine Körperreinigung verwendet werden.
Für dieses Rezept werden folgende Zutaten benötigt:
- 50 g Melissenwasser oder Melissentee
- 10 g Johanniskrautöl
- 5 g Jojobaöl
- 5 g Coco glucoside
- 2 bis 3 Tropfen ätherisches Salbeiöl
So wird die Intim-Waschlotion hergestellt:
Alle Zutaten in einen Sprühflakon geben, schütteln – fertig.
So wird die Intim-Waschlotion angewendet:
Eine kleine Menge auf einen feuchten Waschlappen aufsprühen. Mit diesem die Schamlippen sanft einreiben und dann mehrmals mit dem ausgewaschenen Waschlappen abwaschen.
Oder beim Duschen einfach eine kleine Menge von der Waschlotion auf die Hand sprühen, die Schamlippen sanft einreiben und mit Wasser abwaschen.
Gegebenenfalls mit diesem hautberuhigenden Intim-Öl einreiben.
Was für die Scheide gut ist, das gilt auch für den After!