Der Spitzwegerich stellt nur geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Während des trockenen Sommers hat das widerstandsfähige Heilkraut die Wiesen für sich erobert. Ich stelle immer einen Ölauszug aus Spitzwegerich und Olivenöl her, um daraus eine Wundsalbe zu machen. Der Spitzwegerich wirkt antibiotisch und schützt bei Verletzungen vor Infektionen. Die enthaltenen Gerbstoffe beschleunigen die Blutgerinnung und lassen so kleine Wunden schneller heilen.
Da ich sehr gerne in alten Kräuterbüchern lese, habe ich auch einmal bei Maria Treben nachgeschlagen. In ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ schreibt sie dem Spitzwegerich folgende Eigenschaften zu: „Die frischen Blätter zerrieben helfen bei Rissen, Schnitten und Wespenstichen. Ja selbst bei Bissen von wütenden Hunden, giftigen Tieren und Schlangen.“ Nun, bei Bisswunden würde ich einen Arzt aufsuchen und nicht mehr auf die Kraft des Spitzwegerich setzen!
Doch auch für die Gesichtspflege wirkt der Spitzwegerich entzündlicher Haut entgegen.
In der traditionellen Kräuterheilkunde wird er zu Hustensirup und Hustensaft verarbeitet.
In meiner Kräuterküche ist er Bestandteil der klassischen Gründonnerstagskräuter.