Ab April können die meisten Kräuter frisch und nach Bedarf geerntet werden. Im Frühsommer beginnen Thymian, Salbei, Spitzwegerich oder Pfefferminze zu blühen. Dann haben sie einen hohen Anteil an ätherischen Ölen und sind am aromatischten. Basilikum, Dost, Arnika, Kamille, Ringelblume oder Königskerze haben besonders wertvolle Inhaltsstoffe, wenn sie in voller Blüte stehen. Andere wiederum entfalten ihre heilkräftigen Stoffe und Aromen vor der Blüte. Dazu gehören zum Beispiel Knoblauchsrauke, Bärlauch, Zitronenmelisse und Koriander.

Die beste Erntezeit bieten regenfreie Tage, wenn die Sonne den Morgentau getrocknet hat. Das vorsichtige Sammeln der Kräuter verhindert unnötige Bruchstellen, bei denen viele Aromen verloren gehen.

Viele Kräuter lassen sich sehr gut trocknen. Rosmarin, Pfefferminze oder Salbei hänge ich in Büscheln auf, um sie dann lichtgeschützt aufzubewahren.

Einige Kräuter wie zum Beispiel Bärlauch, Basilikum, Knoblauchsrauke oder Liebstöckel büßen getrocknet viel von ihrem Aroma ein. Diese friere ich in Eiswürfelbehältern ein, um auch im Winter schmackhafte, würzige Gerichte kochen zu können.

Sehr empfehlen kann ich die Konservierung als Kräutersalz. Dazu werden verschiedene Kräuter je nach Geschmackswunsch kombiniert. Die Kräuter werden ganz klein geschnitten und dann in einem Mörser zusammen mit dem Salz zerrieben, bis eine feine grüne Masse entsteht. Es werden etwa zwei Drittel Salz und ein Drittel Kräuter vermischt. Dieses Kräutersalz in kleine Gläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren. So zieht der Geschmack der Kräuter ganz hervorragend in das Salz ein. Getrocknete Kräuter, die mit Salz gemischt werden, geben die Geschmacksstoffe nicht so gut an das Salz weiter.

Sehr gut lassen sich Kräuter zu Würzpasten verarbeiten mit denen Speisen noch für viele Monate verfeinert werden können. Ebenso ist die Verarbeitung von Kräutern in selbstgemachtem Senf eine sehr gute Konservierungsmethode.

Essig und Öl sind hervorragende Helfer, um Kräuter zu haltbar zu machen. Wertvolle Ölauszüge für die Körperpflege sind ebenso leicht herzustellen wie Essigauszüge. Letztere sind nicht nur in der Kräuterküche, sondern auch für die Haarpflege und Haushaltsreinigung hilfreich.

Schließlich bleibt noch die Herstellung von Hydrolaten, die ich mit einer kleinen Wasserdampf-Destille selbst gewinne. Diese wertvollen Pflanzenwasser haben einen großen Anwendungsbereich in der Naturkosmetik.